Rad Frühjahrscheck
Frühjahrscheck – mach dein Rad fit für den Frühling! Tipps & Service
Nachdem das Fahrrad während der kalten Jahreszeit eingelagert wurde, gibt es einige Dinge, die du vor der Wieder-Inbetriebnahme beachten solltest. Dies gilt auch für all jene, die ihr Fahrrad den ganzen Winter durchgehend verwendet haben. Falls du dich mit diesem Thema bis jetzt noch nicht auseinandergesetzt hast, hilft dir dieser Blogbeitrag, dein Fahrrad wieder fit für wärmere Zeiten zu machen, oder machen zu lassen.
Wieso sollte ich einen Frühjahrs-Check durchführen (lassen)?
Besonders nach einer langen Standzeit gibt es am Fahrrad, wie auch bei Autos, gewisse Teile, die kontrolliert werden sollten, bevor du es wieder in Betrieb nimmst. Dies dient in erster Linie der eigenen Sicherheit, da durch unbemerkte Schäden oft Fehlfunktionen, und in weiterer Folge Unfälle passieren können. Außerdem helfen halbjährliche Überprüfungen die Lebenszeit der einzeln verbauten Teile zu verlängern. Wem die eigene Sicherheit und ein Rad das rund läuft wichtig sind, sollte sich also die Zeit nehmen für ein paar Kontrollen und gegebenenfalls Reparaturen. Dann kannst du sorgenlos in die warme Jahreszeit starten.
Grundsätzlich kann fast jeder einen Frühjahres-Check selbst durchführen, im Zweifelsfall sollte der Check aber von einem Fachmann übernommen werden.
1. Reinige dein Fahrrad
Das Erste, worauf du dich stürzen solltest, ist eine gründliche Reinigung des gesamten Gefährts. Am besten wäre es das Fahrrad bereits vor der Einlagerung von jeglichen Verschmutzungen zu befreien. Doch in manchen Fällen kann es auch passieren, dass das Fahrrad während einer längeren Standzeit eine Staubschicht anzieht. Sinn dahinter ist nicht optische Makellosigkeit, sondern die Sichtbarkeit von möglichen Beulen und anderen Beschädigungen an wichtigen Teilen. Wie reinigt man sein Fahrrad jedoch am besten?
Am sinnvollsten bei leichten Verschmutzungen ist es, einen speziellen Fahrradreiniger zu verwenden, den Rahmen und die Anbauteile damit einzusprühen, das Mittel einwirken zu lassen und den Schmutz schließlich mit dem Schwamm abzuwischen. Verwinkelte Teile kann man am besten mit einer weichen Bürste, wie zum Beispiel einer alten Zahnbürste wieder schön sauber bekommen. Ist das Rad schlussendlich trocken, kannst du die Wasserränder noch mit einem Lappen entfernen. Bei starken Verschmutzungen empfiehlt sich anfangs eine gröbere Bürste. Sie hilft beim Loswerden von hartnäckigen Verkrustungen. Wichtig zu wissen: Hochdruckreiniger entfernen zwar effektiv den Dreck, pressen aber gleichzeitig Wasser in die Radlager, wodurch es zu Korrosionen kommen kann.
2. Kontrolliere die beweglichen Teile an deinem Rad
Wenn du willst, dass dein Fahrrad lange rund läuft, dann brauchst du auf jeden Fall Fett und Öl. Für beinahe alle beweglichen Teile ist es ratsam, gelegentlich Fett zu verwenden, um die Bewegungen schön geschmeidig zu halten. Dazu zählen:
- Sattelstütze (ausgenommen Vario-Sattelstützen)
- Federgabel & Dämpfer
- Naben-, Tretlager und Steuersatz
Welches Fett ist wofür geeignet? Für die Sattelstütze empfiehlt es sich ein zäh anhaftendes Fett zu verwenden um die Dichtheit zu gewähren. Für Federgabel und Dämpfer benötigst du spezielle Schmiermittel, die leicht flüssig sind. Solche Spezialfette findest du natürlich im Internet oder bei uns im Geschäft. Naben- und Tretlager brauchen ein Fett, das druckfest und höher viskos ist, somit also besser haftet.
Ein Sonderfall ist die Kette, sie wird nicht gefettet, sondern geölt. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, normales Universal-Öl reicht im Normalfall. Bei besonders nassem Wetter eignet sich zäheres Spezial-Öl, welches nur schwer auswäscht. Bevor die Kette geölt wird, sollte sie auf jeden Fall gereinigt werden.
Wichtig ist ebenfalls, alle anderen Teile wie Schrauben und Bremsen möglichst frei von Fett zu halten, da es sonst zu Problemen kommen kann.
3. Reifen überprüfen
Ganz essenziell bei jedem Rad: die Reifen und Laufräder.
Als erstes solltest du die Speichen kontrollieren. Hier gibt es diverse Punkte zu beachten. Erstmals sollten alle Speichen am Rad unbeschädigt und gerade sein. Bei Unfällen, oder auch wenn das Rad einfach schon alt ist, kann es passieren, dass Speichen sich verbiegen oder sogar brechen. Auf jeden Fall muss die Spannung überprüft werden. Hierfür gibt es einen simplen Test. Verschiebt sich beim Zusammendrücken der Speichen mit dem Daumen und dem Zeigefinger der Kreuzungspunkt um mehr als 10mm, dann müssen die Speichen nachgespannt werden. Ist die Spannung in Ordnung, solltest du trotzdem noch per Sichtkontrolle prüfen, ob das Rad rund läuft oder eiert. Dazu hebst du das Fahrrad einfach hoch, bockst es auf oder holst eine zweite Person zum Halten dazu. Dann lässt du jeweils beide Räder schnell drehen. Schaut man von der Seite und von oben, sieht man, ob das Rad gerade läuft oder schief. Stimmt hierbei etwas nicht, sollte das Fahrrad auf jeden Fall vom Fachmann begutachtet werden.
Passt alles bei den Laufrädern, kommen wir nun zu den Reifen. Am besten fängst du mit einer Sicht- und Tastkontrolle der Reifenflanke und der Lauffläche an. Fühlst oder siehst du Schäden, sollte der Reifenmantel gewechselt werden. Das gilt auch bei einem zu niedrigen Reifenprofil. Es gibt unterschiedliche Reifen mit unterschiedlichen Profiltiefen, meistens ist ein stark abgefahrenes Profil leicht zu erkennen. Wenn du dir jedoch nicht sicher bist, kontaktiere den Fahrradhändler deines Vertrauens.
Als nächstes sollte der Luftdruck überprüft werden. Der ungefähre Mittelwert bei Fahrradreifen ist zwei Bar, je nach Gelände sollte jedoch mehr (Stadtverkehr, wenig Rollwiderstand) oder weniger (unbefestigte Wege) vorhanden sein. Zum Aufpumpen der Reifen empfehlen wir eine Standpumpe mit Druckmesser. Außerdem ist es ratsam, das Fahrrad während längerer Fahrpausen hängend zu lagern, so verlängerst du die Lebenszeit der Reifen.
4. Schaltung und Ketten müssen Hand-in-Hand arbeiten
Für die Justierung der Schaltung ist es sinnvoll, einen Fachmann zu konsultieren, da diese Angelegenheit sehr sensibel ist. Worauf du jedoch selbst achten kannst, wenn das Rad mal wieder ungewollt den Gang wechselt:
- Funktion: Durch Sichtkontrolle kann gecheckt werden, ob die Kettenführung parallel zu den Ritzeln verläuft
- Zugspannung am Schalthebel zum Nachjustieren verwenden
- Kunststoffzahnräder schmutzfrei halten
- Schaltauge kontrollieren (metallische Verbindung zwischen Schaltung und Fahrradrahmen). Bei Verbiegungen Schaltauge tauschen
Ist mit der Schaltung alles in Ordnung, dann ist die Kette wichtig.
Schmutzverkrustungen und Ölrückstände sammeln sich gerne mal an der Kette, der Kassette und den Kettenblättern an. Es gibt spezielle Reiniger, die gut geeignet sind. Verwende niemals Entfetter, da jede Kette eine Grundschmierung hat, die dadurch verloren geht.
Zur Reinigung nimmst du einen sauberen Lappen, umfasst die Kette und ziehst sie dann ein paar Mal durch. So wirst du erstmal grobe äußere Verschmutzungen und altes Öl los. Für die Zwischenräume kannst du eine Zahnbürste verwenden. Ist alles sichtbar sauber, kannst du mit einem synthetischen Öl die Kette in einem Durchlauf damit einschmieren. Schlussendlich das überschüssige Öl wieder mit einem Lappen abwischen. Fertig!
5. Kontrolliere die Schraubverbindungen
Leicht zu vergessen: Auch Schraubverbindungen können sich mit der Zeit lockern. Daher sollten diese geprüft und gegebenenfalls wieder festgeschraubt werden. Das vor allem richtige Festschrauben all dieser Schrauben ist besonders wichtig für deine Sicherheit und sollte daher auch ernst genommen werden. Hierfür gibt es Drehmomentschlüssel, der entsprechende Drehmoment ist im Normalfall speziell am Rad oder in der Anleitung angeschrieben.
Eine kurze Zusammenfassung der zu kontrollierenden Schrauben:
- Vorbau/Lenker
- Sattel
- Schnellspanner
- Bremssattel/Bremsarm
- Bremsscheiben
7. Bremsen testen rettet Leben
Bremsen sind ein großer Punkt in dieser Liste, da diese bei unterschiedlichen Rädern oftmals unterschiedlich sind, jedoch immer gleich wichtig. Hier ist eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten:
- Bremsen frei von Schmierung halten: Kommt beim Schmieren des Rades Fett oder Öl auf die Bremsbeläge, kann dies die Bremsleistung stark beeinträchtigen. Allein schon ein fettiger Fingerabdruck kann bei einer Scheibenbremse einen Unterschied machen.
- Bremssattel auf Festigkeit überprüfen
- Sichtkontrolle der Bremsbeläge: Ist noch genug Belag vorhanden? Minimum hierbei ist ein Millimeter auf jeder Seite. Zur besseren Kontrolle können die Beläge herausgenommen und auf Risse oder Beschädigungen geprüft werden.
- Ungleichmäßige Abnutzung der Beläge: Ebenso wichtig bei der Sichtkontrolle, da in diesem Fall die Beläge sofort getauscht werden müssen.
- Die Bremsscheiben laufen unrund: Ist ein Schleifen der Bremse bemerkbar, kannst du versuchen durch mehrere kontrollierten Bremsungen aus höherer Geschwindigkeit die Beläge so wieder zu zentrieren. Klappt dies nicht, kann auch der Bremssattel gelöst werden, die Bremse angezogen und der Sattel schließlich wieder festgeschraubt, um bei der Zentrierung nachzuhelfen.
- Scheibenbremsen: Scheibe auf Festigkeit kontrollieren, indem du an den inneren Verstrebungen rüttelst.
- Hydraulische Bremsen: Auf Dichtheit kontrollieren (Bremshebel, Bremsdruck, Bremsschlauch)
6. Federgabel und Dämpfer prüfen und reinigen
Federgabeln und Dämpfer sind relativ pflegeleicht. Hier reicht es im Normalfall mit einem Tuch einmal darüberzuwischen und sie vom Dreck zu befreien. Wichtig zu beachten sind die Dichtungen, da hier Dreck am meisten Schaden anrichten kann. Ist alles sauber, sollte alles trocken sein und schlussendlich kann man ein paar Mal kräftig einfedern.
Passt all dies, solltest du noch kontrollieren ob bei der Zugstufe der Federgabel Öl austritt. Ist dies der Fall, dann kontaktiere am besten einen Fachmann. Ebenso wichtig ist ein passender Luftdruck in den Federelementen, die sogenannten Zugstufe. Sie ist zuständig fürs Ausfedern. Dies kannst du kontrollieren, indem du einmal kräftig einfederst und ruckartig wieder loslässt.
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